„Deutschland – eine Reise wert?“ So lautet eines der Themen, das an der Integrierten Gesamtschule (IGS) Oyten unterrichtet wird. Doch in welchem Fach? Erdkunde? Nein, in Oyten denkt man weiter: themenorientiert, fächerübergreifend und projektbezogen. Deshalb hat das IGS-Team das neue Fach „Themenorientierter Unterricht“ erfunden, in dem die klassischen Fächer aufgehen.
Natürlich liegt es nahe, sich dem Reiseland Deutschland geographisch und geschichtlich anzunähern. Doch es gibt noch weitaus mehr Aspekte. Wie wäre es, die Texte in Reiseführern mit den Mitteln des Deutschunterrichts zu analysieren? Oder die Schüler*innen entwerfen einen englischsprachigen Begrüßungsflyer. In Kunst designen sie Werbeprodukte wie T-Shirts. Aus naturwissenschaftlicher Sicht ist es interessant, Wasser und Land unter dem Erholungsaspekt zu untersuchen. In Religion geht es um die Verantwortung für die Schöpfung. Und in Mathe? Berechnen die Mädchen und Jungen die Reisekosten zu beliebten Urlaubsorten.
Die IGS Oyten ist erst zehn Jahre alt. „Wir wollten Schule neu denken“, sagt Dieter Schmidt, Didaktischer Leiter, der die Neugründung in Trägerschaft der Gemeinde Oyten von Beginn an mit konzipiert und aufgebaut hat. Dieses Konzept hat er jetzt bei einer Tagung des RPI Loccum für Religionslehrkräfte an Gymnasien und Gesamtschulen vorgestellt. Im Mittelpunkt steht die „Agenda 2030“ der Vereinten Nationen, in denen 17 Nachhaltigkeitsziele formuliert sind. Darin geht es beispielsweise um den Kampf gegen Armut, Hunger und den Klimawandel, um saubere Meere, menschenwürdige Arbeit für alle oder den Zugang zu bezahlbarer, nachhaltiger und moderner Energie. Alles Themen, die immer dringlicher werden.