„Geht Sterben wieder vorbei?“ Auf dem Pult von Bianca Reineke liegt dieses Bilderbuch. Und wenn man ihre Schülerinnen fragt, was ihnen spontan zum Religionsunterricht einfällt, sagen sie: Bilderbücher. Um Tod und Sterben ging es zuletzt in der Klasse für Erziehende an der Elisabeth-Selbert-Schule in Hameln, einer berufsbildenden Schule in Trägerschaft des Landkreises Hameln-Pyrmont. Wer in einer Kita arbeitet, muss schon mal mit Fragen rechnen wie „Geht Sterben wieder vorbei?“ oder „Wo ist mein Opa jetzt?“
„Das sind Themen, die in anderen Fächern nicht vorkommen“, sagt Kim Söffker (22) aus Hessisch Oldendorf. Für die jungen Erwachsenen sind diese Themen nicht nur Schulstoff, sondern wichtig für ihren weiteren Berufsweg. Wie auch Gespräche über Ethik. „Ich habe hier das erste Mal richtig mit Ethik zu tun gehabt, vor allem Medienethik“, sagt Kilian Opitz (23) aus Emmerthal.
Dafür schauen die Klassen dann durchaus gemeinsam Ausschnitte aus „Schwiegertochter gesucht“, „Germany’s Next Topmodel“ oder dem „Dschungelcamp“. „Seitdem sehe ich manches kritischer, was zu Hause oft nur als Berieselung läuft“, wirft Kerstin Wittlake (49) aus Bad Pyrmont ein. Welche Rollenbilder von Mann und Frau werden im Fernsehen gezeigt? Wie wirkt sich das auf Kinder und Jugendliche aus? Welche Folgen hat es, wenn Menschen in erniedrigenden Situationen zur Schau gestellt werden? Über solche Fragen wird im Religionsunterricht gesprochen.