Die Kirchen in Niedersachsen streben einen gemeinsam verantworteten christlichen Religionsunterricht an den Schulen des Bundeslandes an. Dieser Vorschlag solle in den kommenden Monaten mit den zuständigen staatlichen Stellen, den Religionslehrkräften und auch innerhalb der beteiligten Kirchen und Bistümer diskutiert werden, kündigten die Bildungsexpert*innen der evangelischen Kirchen und katholischen Bistümer am Mittwoch an. Auch Schüler*innen, Eltern und für die Aus- und Fortbildung zuständige Einrichtungen sollten einbezogen werden. Das Modell sei bundesweit einmalig und gehe über Kooperationen in anderen Bundesländern hinaus. Denkbar wäre seitens der Kirchen eine Einführung des neuen Faches zum Schuljahr 2023/2024.
Der geplante christliche Religionsunterricht soll für evangelische und katholische Schüler*innen gemeinsam erteilt werden. Darüber hinaus sei er aber zugleich offen für alle anderen interessierten Kinder und Jugendlichen, betonte die Bevollmächtigte der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, Oberlandeskirchenrätin Kerstin Gäfgen-Track. Es handele sich um ein benotetes Pflichtfach, das wie der bisherige konfessionell getrennte Religionsunterricht auch abiturfähig sei. „Der christliche Religionsunterricht wird gemeinsame Inhalte haben“, erläuterte Gäfgen-Track. „Er wird aber auch die Unterschiede, die es zwischen evangelisch und katholisch weiterhin gibt, klar benennen.“