Mit dem nicht immer einfachen und eindeutigen Thema „Interreligiöse Begegnungen und interreligiöses Lernen“ setzten sich 30 angehende Religionslehrkräfte an Berufsbildenden Schulen vom 5. bis 7. Juni in Wolfenbüttel auseinander. Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst aller niedersächsischer Studienseminare für Evangelische Religion an BBS trafen sich gemeinsam mit den Fachleiter*innen zur gemeinsamen Arbeit. Mit dabei waren auch die für berufsbildende Schulen zuständigen Referenten aus rpi Loccum und arpm Wolfenbüttel.
Die Begegnung mit Menschen unterschiedlichster religiöser Bindung ist Normalfall in der Schule. Je nach Schulstandort ist die Gruppe derjenigen, die keine volkskirchlich-christliche Bindung haben, unterschiedlich groß. All diese Schülerinnen und Schüler nehmen aber oft auch am (evangelischen) Religionsunterricht teil. Fragen nach Toleranz und Offenheit, aber auch klaren Abgrenzungen tauchen unweigerlich auf.
Während der Tagung setzten sich die Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst mit der Frage nach dem Umgang mit Fundamentalismen ebenso auseinander wie mit Wegen des Dialogs und des gegenseitigen Verstehens. Sie entwickelten eigene Unterrichtsideen, zum Beispiel zu Traditionen und Vorstellungen im Angesicht des Todes – ein Thema nicht nur in der Gesundheitspflegeausbildung – oder der Rolle von Jesus in den drei abrahamitischen Religionen.
Impulse von außen brachte das Projekt „Vorfahrt für Vielfalt – Fokus Israel Palästina“ der Propstei Braunschweig sowie Dr. Ingrid Wiedenroth-Gabler von der Technischen Universität Braunschweig ein. Wie kommen wir miteinander ins Gespräch, welche Vorurteile und Einstellungen bestimmen unser Denken, welche „Brillen“ haben wir im Umgang miteinander auf, die es abzunehmen oder zu justieren gilt?
Die Tagung konnte manches Thema nur anreißen – vieles sollte intensiver bedacht werden. So das Fazit der Teilnehmenden. Es hat sich gelohnt, in den Austausch zu gehen über eigene Erfahrungen und Strategien im Umgang mit einer multireligiösen und multikulturellen Lehrsituation. Um eigene Standpunkte zu schärfen und mögliche Umgangswege kennen zu lernen.
Arbeitsbereich Religionspädagogik und Medienpädagogik der Ev.-luth. Landeskirche in Braunschweig (arpm)