Religionsunterricht und Werte und Normen

Werte und Normen ist seit langem an weiterführenden Schulen ordentliches Unterrichtsfach. Künftig soll dies auch an Grundschulen gelten. Es ist beabsichtigt, das Fach mittelfristig für Schüler*innen, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen, aufsteigend ab dem 1. Schuljahrgang einzuführen.

„Der Religionsunterricht ist als einziger Unterricht grundgesetzlich verankert und hat auch im Niedersächsischen Schulgesetz einen besonderen Stellenwert. Daran wird auch nicht gerüttelt“, betont Kultusminister Grant Hendrik Tonne. „Wir müssen aber die Realität zur Kenntnis nehmen, dass die religiös-konfessionelle Bindung abnimmt und rund zehn Prozent der Schüler*innen an Grundschulen an keinem Religionsunterricht teilnehmen. Mit dem Fach Werte und Normen möchten wir zukünftig Unterricht statt Betreuung anbieten für diejenigen Schüler*innen, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen. Mit dem Ersatzfach Werte und Normen möchten wir ein Angebot schaffen, dass die ethische Bildung dieser Kinder – quasi parallel zum konfessionellen Religionsunterricht – fördert. Es ist auch eine Frage der Gleichbehandlung, konfessionslosen Schüler*innen ein mit dem konfessionellen Religionsunterricht vergleichbares Bildungsangebot zu unterbreiten.“

Diese Überlegungen begrüßen die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen sowie das Katholische Büro Niedersachsen: Sie halten die Einführung des Faches Werte und Normen in der Grundschule für angemessen, da alle Schüler*innen einen Anspruch auf eine religiöse beziehungsweise werteorientierte Bildung in der Schule haben, eben auch diejenigen, die keiner Religionsgemeinschaft angehören.