Bischof Adomeit: Religionsunterricht ist bedeutsam und macht Sinn

Nachricht 29. Februar 2024

25 Religionslehrkräfte aus ganz Niedersachsen erhalten Vokationsurkunden

25 Religionslehrkräfte aus ganz Niedersachsen haben am Freitag, 23. Februar, in der Willehad-Kirche in Rastede/Wahnbek bei Oldenburg ihre Vokationsurkunden erhalten. Im Gottesdienst wurden sie für ihren Dienst gesegnet und zur Erteilung des evangelischen Religionsunterrichts beauftragt. Der Gottesdienst wurde geleitet von Bischof Thomas Adomeit und Pfarrer Fritz Pinne, Leiter der Arbeitsstelle für Religionspädagogik (arp) der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg.

In seiner Predigt betonte Bischof Thomas Adomeit, Religionsunterricht sei bedeutsam und mache Sinn, nicht nur im Blick auf seinen Beitrag zur Bildung. Im Fach Evangelische Religion würden Religionslehrkräfte mit Kindern und Jugendlichen die Kernthemen des christlichen Glaubens erarbeiten, systematisch geplant, fachlich verantwortet und didaktisch reflektiert. „Wo, wenn nicht hier, können Schülerinnen und Schüler im Alltag in der Schule etwas erfahren über den Sinn eines eigenen Glaubens und sich kritisch dazu in Beziehung setzen?“, so Adomeit.

Der Grundgedanke, Kinder und Jugendliche mit ihren Fragen und ihrer Neugier, ihrem Vorwissen, ihren Erfahrungen und bereits vielfältig erworbenen Kompetenzen wahrzunehmen, gehört laut Adomeit zum schulischen Ansatz. Die den Religionslehrkräfte anvertrauten Schülerinnen und Schüler sollen stark und selbstbewusst sein.

Wer eine eigene Position habe, sei stabil aufgestellt und könne sicherer sein, gestärkt reden und „dann auch eine Säule in unserer Gesellschaft und eine Stütze für unser Miteinander sein, selbst Verantwortung übernehmen“, sagte der Bischof der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg. Wer seine eigene Haltung auch zu Glaubensfragen vertrete, verhindere nicht das Gespräch oder gar den religiösen Dialog, sondern ermögliche ihn erst. 

Der Religionsunterricht diene dem Leben, so Adomeit. „Er nimmt Fragen auf, sucht nach Antworten, die sonst im Schulalltag so nicht wirklich vorkommen: Woher kommen wir? Wer sind wir? Was kommt nach dem Tod? Wie will ich mein Leben gestalten? Was ist wichtig, sinnvoll?“ Es seien nicht nur Antworten, die allein das Wissen vermehren. „Es sind Antworten, die das Leben fördern, die das Leben begleiten. Allein schon das Suchen nach den Antworten eröffnet das Gespräch über das Leben.“

Bischof Adomeit betonte: „Als Kirche möchten wir Sie in Ihrem Dienst bestärken, Begleitung anbieten in Zweifeln und Fragen, auch im Suchen und Finden. Sie in der Frage nach Ihrer Motivation stärken, nicht zuletzt durch den Segen, der Ihnen zugesprochen wird. Ja, Sie sind die Richtigen. Denn sie helfen, gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen aufmerksam zu werden für Gottes Wegmarken. Sie helfen, Gottes Zeichen lesen zu lernen und in die heutige Zeit hinein zu übersetzen.“

Im Anschluss an den Gottesdienst überreichten Bischof Thomas Adomeit und Pfarrer Fritz Pinne den Lehrerinnen und Lehrern ihre Vokationsurkunden. Die Vokation ist Voraussetzung, um evangelischen Religionsunterricht an staatlichen Schulen zu erteilen. Diese Bestätigung wird von der Konföderation evangelischer Kirche in Niedersachsen ausgesprochen. Mit der Vokation verpflichten sich die evangelischen Kirchen in Niedersachsen, den Dienst der Religionslehrkräfte zu begleiten und unterstützen diese kontinuierlich durch Fortbildungs- und Beratungsangebote.

Im Vorfeld hatten die Religionslehrkräfte aus allen Schulformen an einer dreitägigen Vokationstagung zum Thema „Zeit und Endlichkeit“ im Ev. Bildungshaus in Rastede teilgenommen. In zahlreichen Arbeitseinheiten wurden Grundinformationen und praktische Hilfestellungen für diese wichtige Thematik gegeben. Auch die Frage, wie mit Tod und Trauer in der Schule umgegangen werden könne, spielte eine wichtige Rolle. Neben den theoretischen Informationen lag ein besonderer Schwerpunkt auf kreativen Erarbeitungsmöglichkeiten. Auch der kollegiale Austausch „nebenbei“ kam nicht zu kurz.

Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg